Da ist mal wieder was Neues in der Stadt, das auch bleiben soll: Berlin im Miniaturformat. Kannte ich bislang nur aus Hamburg, die Ausstellung dort ist allerdings um Einiges größer.
Die Ausstellung beginnt mit einem sprechenden Hologramm - ein Männeken auf einem Modell des Brandenburger Tors, das in einem Vorraum steht und die Gäste begrüßt und auf das Kommende einstimmt. Es öffnet sich eine Tür und man betritt den Ausstellungsraum. Sogleich sieht man eine Unmenge an Modellbauten.
Alles beginnt - etwas konfus - rechts hinter der Tür im 12. Jahrhundert, zu Berlins Beginn. Dann läuft man durch die Ausstellung und sieht verschiedene wichtige Epochen Berlins, die auch irgendwie geordnet sind, allerdings erschließt sich einem das nicht sofort. Und außer den großen Infos wird man mit kleinen Gimmicks versorgt:
Ich wusste z.B. nicht, dass in Berlin die erste Taxifahrerin schon seit 1929 unterwegs war. Interessant!
Oder dass der erste Clown 1864 hier in Berlin an den Start ging....
Insgesamt muss man diese Ausstellung gesehen haben. Besonderen Eindruck macht der brennende Reichstag, wie überhaupt die gesamte Komposition aus Technik und Modellbau, die liebevollen Details und dass man Dinge sehen kann, die im Berliner Stadtbild nicht mehr zu sehen sind.
ABER. Wie immer gibt es ein Aber und das ist gar nicht mal so klein. Es ist sehr laut in der Ausstellung, von überall tröten die Geräusche der entsprechenden Kulissen. Die Schilder sind zudem blau und hin und wieder geht, wahrscheinlich als Illusion für die Nacht, statt normalem Lampenlicht blaues Licht an. Na, das liest sich ja super :-(
Die Darstellungen sind so angeordnet, dass man schnell verrutscht im Jahrhundert, in dem man gerade ist. Chronologisch geht anders, liebe Betreiber. Und wenn ich nicht schon so viel zu Berlin wüsste, würde ich ganz schön durcheinander kommen!
Die Gebäude stehen auch, völlig verwirrend, komplett ineinander verschränkt - da steht das KaDeWe direkt neben der Gedächtniskirche und die Stasi-Zentrale am Checkpoint Charlie. Ein genaues Berlin-Abbild ist das nicht und das darf man auch nicht erwarten. Ist eher alles thematisch sortiert. Der Platz ist recht gering und die vielen Menschen sorgen für einen noch höheren Lautstärkepegel und verstopfte Gänge. Wenn möglich, sollte man zu Zeiten gehen, in denen das Menschenaufkommen gering ist.
Zusätzlich habe ich einige Fehler entdeckt, die sind allerdings marginal.
Im Bereich selber sind junge Leute unterwegs, die Prospekte verteilen und Fragen beantworten. Das war angenehm. Der Preis ist, wie in der gesamten Madame-Tussauds-Riege, zu der dieses Museum gehört, sehr hoch. Der Onlinepreis liegt derzeit bei 10 Euro, an der Kasse bezahlt man 16 Euro. Das finde ich recht happig. Ich kann nur empfehlen, das Ticket online zu buchen und dann an der Kasse abzuholen oder selbst auszudrucken.
Für einen Überblick über Berlin lohnt sich der Besuch und auch Berlin-Kundige werden das eine oder andere noch Unbekannte entdecken..
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